ASF Niederbayern - Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Niederbayern

ASF Niederbayern

Neuwahlen des ASF-Bezirksvorstandes in Niederbayern

Veröffentlicht am 17.03.2013 in Arbeitsgemeinschaften

Daumen hoch für Gleichberechtigung: Bettina Blöhm (v.l.), Katja Reitmaier, Rita Hagl-Kehl und Inge Slowik

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Niederbayern wählte ihren Vorstand neu. Zur Vorsitzenden der SPD-Frauen wurde mit 96 Prozent die Passauerin Katja Reitmaier gewählt. Ihr zur Seite stehen als Stellvertreterinnen Inge Slowik (Deggendorf), Bettina Blöhm (Freyung) und die Bundestagskandidatin Rita Hagl- Kehl (Freyung).

Katja Reitmaier erläuterte in ihrer Vorstellungsrede, dass der Einsatz der ASF im 21. Jahrhundert immer noch gefordert sei. „Denn von Gleichberechtigung kann noch keine Rede sein. Ungleiche Bezahlung und ungleiche Chancen herrschen auf dem Arbeitsmarkt für Frauen vor. Und in Bayern sind Frauen noch stärker benachteiligt,“ so Katja Reitmaier. „Die Lohndifferenz bei den Einkommen der Frauen und Männern beträgt bei uns 26%, im Gegensatz zum Bundesdurchschnitt, der bei 22% liegt.“ Auch die Sexismus-Debatte unter dem Stichwort „Aufschrei“ habe gezeigt wie wichtig die Diskussion um Ungleichbehandlung und Alltagssexismus sei. Denn vielen sei diese Diskriminierung nicht bewusst. Aber auch in der SPD sei Gleichberechtigung noch nicht erreicht, mahnte Katja Reitmaier. Die ASF fordere daher beispielsweise gleichen Lohn für gleiche Arbeit, den Missbrauch bei Minijobs einzudämmen, flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, eine Quote für Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten, Ehegattensplitting reformieren, Verbesserungen im Ausbau der Kinderbetreuung hinsichtlich Menge und Qualität sowie die Abschaffung des Betreuungsgeldes. Katja Reitmaier forderte alle Frauen auf SPD zu wählen, da für diese seit ihrer Gründung gegolten habe, „Ohne Gleichstellung kein Fortschritt“.
Rita Hagl-Kehl schloss mit dem Hauptreferat „Armutsfallen für Frauen“ daran an. „Die SPD kämpft seit 150 Jahren für Gleichberechtigung. Seit dem wurde zwar viel erreicht, aber es herrschen heute auch noch große Benachteiligungen.“ Minijobs sind für viele Frauen die einzige Einnahmequelle obwohl sie zur Ergänzung gedacht waren und um Schwarzarbeit zu verhindern. 63 Prozent der 7,1 Mio. Minijobs in Deutschland werden von Frauen ausgeführt. 90 Prozent davon haben eine geringere Entlohnung als Festangestellte. „Ein großes Problem ist auch, dass viele klassische Frauenberufe wie z.B. Friseurin, Verkäuferin oder Arzthelferin meist nur noch als Minijobs angeboten werden“, prangerte Rita Hagl-Kehl an. „Ein Minijob reicht aber nicht um davon zu leben.“ Als weitere problematische Folge führte die stellvertretende ASF-Bezirksvorsitzende auf, dass die schlechte Bezahlung zu Minirenten führe. „Im Durchschnitt beträgt die Rente der niederbayerischen Frauen heute 440 Euro.“ Ebenso benachteiligen Erwerbsunterbrechungen, Teilzeitarbeit, Ehegattensplitting und schlechte Bezahlung Frauen stark. „Schlechtere Aufstiegschancen und geringere Renten sind auch hier die Folge für Frauen. 40 Prozent bereuen deshalb danach die Familienpause,“ berichtete Rita Hagl-Kehl. Die daraus erwachsenden Probleme bekomme aber die ganze Gesellschaft zu spüren. „Weniger Einkommen und weniger Rente, bedeutet auch weniger Konsum. Das schadet auch der Wirtschaft. Durch die geringen Löhne fehlen aber auch Beiträge in den Sozialsicherungssystemen. Im Umkehrschluss profitiert die gesamte Gesellschaft von einer besseren Bezahlung für Frauen.“ Die SPD wolle deshalb z.B. einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro einführen, einen Rechtsanspruch für ein Rückkehrrecht in Vollzeit sowie eine Offenlegung der Gehaltsstruktur für Betriebe ab 15 Beschäftigten und Bußgelder bei Diskriminierung. „Außerdem ist eine Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten und Vorständen und die Abschaffung des Ehegattensplittings für zukünftige Ehen nötig,“ erläuterte Rita Hagl-Kehl.
Die Maßnahmen zur Vermeidung von Armut können aktuellen ASF-Flyer „Armutsfallen für Frauen“ (http://asf-bayern.de/workspace/media/static/armutsfalle_flyer_2-50bf2cc2b2da2.pdf) entnommen werden.“
Als Beisitzerinnen wurden gewählt:
• Petra Penzkofer- Hagenauer (Straubing)
• Anja König (Landshut)
• Angelika Thiel (Landshut)
• Monika Stadler (Landshut)
• Maria Manske (Dingolfing-Landau)
• Renate Knorrer (Dingolfing-Landau)
• Marion Winter (Rottal-Inn)
• Gerlinde Rein (Regen)
• Gudrun Peters (Freyung)
• Anna Hagl (Freyung)
• Gerlinde Saller (Passau)
• Sabine Wimmer (Passau)
• Christa Winter (Passau)

WebSozis

Soziserver - Webhosting von Sozis für Sozis WebSozis